Was ist Sanfor?

Was ist Sanfor?

Das Sanforized Warenzeichen wurde das erste Mal 1930 in den Vereinigten Staaten von Amerika registriert. Heute ist das Warenzeichen in vielen Ländern weltweit registriert. Ein umfassendes, weltweites Netzwerk von Lizenznehmern nutzt das Warenzeichen für die Stoffe aus 100% Baumwolle und Baumwollmischungen, die nach den genauen, durch die Sanforized Company eingeführten Krumpf-Standards getestet wurden und diese erreichen.

Hersteller können Textilien, die aus diesen Stoffen konfektioniert wurden als Sanfor oder sanforized (für Textlien aus Webware) bzw. mit Sanfor Knit (für Textilien aus Maschenware) auszeichnen. Der Händler sowie der Endverbraucher können dann auf den ersten Blick feststellen, dass das so etikettierte, konfektionierte Textil nicht krumpft, also nicht einläuft und auch seine Passform nicht verändert.

Dies ist weltweit grundsätzlich gleich, wo auch immer Baumwolle und Baumwollmischungen produziert und verkauft werden, denn der Herstellungs-, Test- und Inspektionsprozess ist für jeden Lizenznehmer gleich und verbindlich.

Der Technische Service der  Sanfor GmbH führt Inspektionen und Überprüfungen an "Sanfor"-Stoffen durch. Dies garantiert die Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden Qualitätsstandards.

Das Sanfor Warenzeichen ist auf beiden Seiten bekannt, auf der des Handels und des Verbrauchers und dies weltweit auf Grund ihrer bekannten Qualitätssicherheit. Textilhersteller, Konfektionäre, Händler und Verbraucher vertrauen auf Sanfor. Sie fragen danach, und das seit mehr als 80 Jahren.

Das Sanfor Lizenz Programm ist einmalig und ohne Parallelen in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Unsere Führungsrolle und Fachkenntnis in qualitativer Einlaufkontrolle ist an den Haupttextilmärkten der Welt bekannt.

Was verursacht Einlaufen?

Die meisten haben es schon erlebt: Man kauft ein perfektes Kleidungsstück und stellt fest, dass nach dem Waschen der Kragen zu eng und die Armel zu kurz sind. Wenn das eintritt, ist der erste Gedanke: "Wie kann das passieren?"

Beim Spinnen, Weben, Bleichen, Färben und verschiedenen Ausrüstungsprozessen ist das Garn, bzw. der Stoff unter ständiger Längsspannung.

Garne und/oder Stoffe sind keine starren Materialien, sie bestehen aus separaten, dehnbaren Fasern, die der Spannung nachgeben. Mit anderen Worten, sie dehnen sich in der Länge und Breite. Diese Spannung innerhalb des Garns, welche durch das Dehnen hervorgerufen wird, geht wieder zurück, wenn die Reibung zwischen den Fasern reduziert wird. Diese Reduzierung der Reibung findet während der Wäsche statt, wo beides, Wasser und Seife als Gleitmittel wirken. Diese Gleitmittel, zusammen mit der mechanischen Einwirkung der Waschmaschine, helfen der Faser sich zu entspannen und sich auf ihre Originallänge zurückzuziehen, welche sie vor der Dehnung hatte. Das bedeutet, der Stoff läuft ein und kehrt somit in seinen Originalzustand zurück.

Der kontrollierte kompressive Krumpfprozess

Den international bekanntesten und wichtigsten Krumpfprozess gibt es seit mehr als 90 Jahren. Die korrekte technische Bezeichnung für diesen Prozess lautet Kontrollierte Kompressive Krumpfung. SANFOR ist ein Eingetragenes Warenzeichen. Der Prozess ist eine rein mechanische Behandlung ohne Zugabe von chemischen Hilfsmitteln. 

Das Wort "SANFOR" ist eine Ableitung aus dem Vornamen des Erfinders des kompressiven Krumpfprozesses, Mr. Sanford L. Cluett.

Die Sanfor GmbH in Deutschland ist seit 01.07.2018 der alleinige Inhaber der Registrierten Warenzeichen SANFORIZED, SANFOR, SANFOR KNIT.

Das SANFOR Label bedeutet: Dimensionsstabilität für Textilien, die aus SANFOR ausgezeichneten Stoffen hergestellt wurden.

Der Zweck dieses Verfahrens ist es Stoffe so zu krumpfen, dass Textilien, die aus diesen Stoffen gefertigt wurden, beim Waschen nicht einlaufen. 

Die Höhe des möglichen Einlaufens beim Waschen muß vor dem Krumpfprozess ermittelt werden. Mit einem Musterstück in voller Warenbreite wird ein Waschtest durchgeführt. Nachdem der Einsprung in Länge und Breite ermittelt wurde, kann die Krumpfanlage danach eingestellt werden.

Das rein mechanische Verfahren, erfunden, eingeführt und gefördert von Cluett, Peabody & Co. Inc., New York, USA, kann wie folgt beschrieben werden:
Der Stoff (F) läuft durch den Dämpfer oder eine andere Befeuchtungseinrichtung und wird durch Wasser und/oder Dampf befeuchtet. Das macht die Fasern gleitfähig und unterstützt die Schrumpfung innerhalb des Stoffes. Normalerweise muß ein Stoff so befeuchtet werden, dass auch die kleinste Faser eine Feuchtigkeit von etwa 15 % hat. Dies erlaubt ein Zusammenschieben des Stoffes bei geringstmöglichem Widerstand. Wenn der Stoff durch ein Breitenstreckfeld (C) läuft, erreicht man die gewünschte Breite. Dieses Breitenstreckfeld dient auch dazu, den Stoff zum wichtigsten Teil der Maschine zu führen, dem Gummiband (im obigen Schema durch einen Pfeil gekennzeichnet). Die Vergrößerung zeigt das Endlos-Gummiband (R). Durch das quetschen des Gummibandes (R) zwischen der Anpressrolle (P) und dem Krumpf-Zylinder erreicht man eine elastische Dehnung der Gummibandoberfläche. Je mehr man das Gummiband quetscht, desto mehr wird dessen Oberfläche gedehnt. Diesen Punkt des Quetschens nennt man auch: Druckzone oder Krumpfpunkt.

Der Stoff (F) wird hier in die Druckzone eingeführt. Beim Verlassen dieser Druckzone entspannt sich das Gummituch von selbst und seine Oberfläche geht auf die Originallänge zurück; dabei führt es den Stoff mit sich. Die Folge davon ist eine Verkürzung der Kettfäden wodurch auch die Schußfäden enger aneinander geschoben werden. In diesem Moment findet die Krumpfung statt. 

Nach dem Zusammenschieben in der Gummibandeinheit läuft der Stoff in den Trockner. Durch das Wegnehmen der Feuchtigkeit werden hier die Fasern in ihrem gekrumpften Zustand stabilisiert.

Nachdem der Krumpfprozess beendet ist, wird ein weiteres Muster genommen. Dieses Muster durchläuft ebenfalls den Waschtest. Dieses Endmuster muß den von der Sanforized Company gesetzten Standard in Länge und Breite erreichen, bevor es das Sanfor Warenzeichen tragen darf.

Alle Sanfor und Sanfor Knit Lizenznehmer sind vertraglich verpflichtet, die vorgeschriebenen Testmethoden und Standards der SANFOR GmbH einzuhalten.
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